Was zählt, ist, was hinten rauskommt. Aber nicht immer. Und so kloppt der bekloppte Affe in seine Tasten, während irgendwelche Bauernschlauen dir Bier über die Saiten kippen. Wäre die Welt bloß eine verrauchte Kneipe, der Kosmos wäre wieder am Leben … oder die Berge, hoch und weiß oben auf den Gipfeln, mit Bächen in den Tälern und Almauftrieb. Jawollek, es ist Frühling, das lass dir
gesagt sein, und ein paar Lenze habe ich schon auf dem Buckel, vielleicht werden es noch ein paar mehr. Ach, ja, und, oh Gott!, der Mond. Der Mond und die Liebe, das ist in etwa so, als ob die Sphinx zu sprechen begänne.


Und wozu verausgaben? Man verausgabt sich alle Tage, egal, was man macht. (Oder eben nicht macht.) Wie nennt man einen Balkon bloß in der Sprache der Architekten? Und es ist doch ein Balkon. Zigarette ist gierig eingesogener Schmerz. Schmerz mit Trauer. Aber auch Skepsis. Eine gesunde Portion Skepsis darf nie fehlen. Und dann mag da irgendwo in der Ferne, hinten am Horizont, wenn es den noch gäbe in der mathematischen Endlosigkeit möglicher Konstellationen, eine Frauenstimme singen. Dann ist es diese Frauenstimme, die die Brocken der Wirklichkeit aus der Realität herausmeißelt. Die Arbeit am unbehauenen Stein, denn es ist immer Arbeit, die Arbeit eines Suchenden,
Ertrinkenden, hoffnungslos verzweifelten Taugenichtses, welcher sich seiner Existenz beraubt sieht in der Geißelung marktwirtschaftlicher Zwänge, so, wäre da nicht Tarkovski mit seinen Ansichten, oder Bergman oder Wenders, und wie sie alle heißen!


Der Affe kloppt in seine Tasten, das mechanische Klappern seiner Tasten versetzt ihn zunehmend in einen Rausch. Im Stakkato hämmert er sich durch die Moderne, dann, beinahe unvermutet, Postmoderne. Die Frau, sie lästert nicht — sie klagt. Sie klagt so bitterlich, dass der Hörende aus seinem Dämmerzustand erwacht und den Kreislauf der Herzen zu spüren bekommt. Seine Seele triggert sich durch das Firmament und landet schließlich, Tatsache: an einer Bar. Besser kann es
lediglich laufen, wenn Jim Morrison einen ausgibt. Doch der ist lange tot, hat die Seite gewechselt, wie man sich landläufig berichtet. „Wer früher stirbt, ist länger tot!“, lacht man und weiß nicht, was man dazu noch denken soll. Eine Stadt im
Breisgau ist nicht Leipzig.


Durch so viel Formen geschritten, alsbald die Frage vergessen, das Eigentliche im Gepäck, aber die Destination verlorengegangen. Nachlass zu Lebzeiten, wohlgemerkt. Die Verquickung der Moral mit Algorithmen zu welchem Zweck, soeben zu linear gedacht, wer auf den Verfall wetten möchte, darf nicht allzu lange zögern.