Radikalphilosophische Schwermut drückt auf die Brust während feingeistige Gedanken sich durch die Galaxie klamüsern. Die Theorie im Tornister. Die Affen klimpern wieder — vielleicht ist es Schumann, eher noch als Brahms. Eine Bahnhofsprostituierte erhascht den Augenblick. Weiche Melancholie umflüstert die Nacht. Die S-Bahnen fahren nicht mehr, nicht diese Nacht. Ein weiterer Lenz hat Einzug gehalten.

Eine Zigarette weint im ewigen Kampf der Zeit, ehe sie verglüht. Gottfried Benn war ein Arzt aus Brandenburg. Damit ist aber noch nicht alles gesagt. Hölderlin wiederum, was weiß ich!? Er wollte hier nicht unerwähnt bleiben.

Also von Vorne … immer aufs Neue, ran an den Feind, wie der Volksmund sagt! Munter vorwärts, immer weiter, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Egal.

Oh, mein liebes Gretchen! Wenn der Teufel nicht wäre, wie lieb könnten wir uns haben! Und doch, so schreie ich, und schreie und schließlich, urplötzlich verstummt, schreibe ich weiter, in Gedanken nur bei dir, das Universum möchte ich … Doch, wer bin ich? Ein Wurm, eine Laus, whatever!
Es ist die Dunkelheit, welche mir Geborgenheit verspricht. Licht schafft Angst, Schwärze jedoch umschmeichelt uns, bevor sie gelangweilt uns verschlingt.

Mein pures Entzücken liegt im Ekel der Verzweifelung nicht gänzlich banaler Modalitäten. Diskursiv in der Diskothek, Diskret in der Diskrepanz. Stille Monstranz gleichwie banale Monstrosität, eine obszöne Gesellschaft, in der – wie gehabt – das Geld den Ton angibt.

Wäre da nicht Kafka gewesen, hätte es Dostojewski nicht gegeben und Musil nicht gelebt. Gäbe es nicht die Hoffnung in den Zwischentönen. Wem das Leben zu ernst ist, der möchte es alsbald beenden, scheint mir. Und doch, der Schein trügt. Es ist eine Albernheit in jedem von uns, welche gerne erlischen möchte, gleichwohl wir, naja, dem Tod in die Arme tanzen. Doch bauen wir immer die Brücke zur Unendlichkeit, besessen zielen wir auf das Absolute immerdar.

Christus Erlöser? Ja oder nein. Und falls ja, wenn zwar … immerhin, die Frage ist berechtigt: wem mögen wir unsere tiefsten Zweifel schenken?!?